Die gemeinnützige Organisation Data4Life hat es sich zur Aufgabe gemacht, Gesundheitsdaten “beforschbar” zu machen. Beforschbar heißt in diesem Fall: Sie umfassend, digital und sicher der Forschung zur Verfügung zu stellen, um so die Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten zu verbessern. Ursprünglich im Hasso-Plattner-Institut entstanden, arbeiten bei dem Tech-Unternehmen Data4Life Kolleg*innen an drei Standorten in Europa und Asien daran, diese Vision in die Realität umzusetzen. Dabei konzentriert sich Data4Life auf zwei Schwerpunkte: Public Health und personalisierte Medizin.
Im Zuge der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach digitalen Gesundheitsangeboten sprunghaft an. Während sich Data4Life personell stark vergrößerte, kamen die Unternehmensstrukturen nicht hinterher. Gleichzeitig wurden in den veränderten Umweltbedingungen die Notstände des hiesigen Gesundheitssystems offenbar: Jahrzehntelange Vernachlässigungen müssen nun in Rekordzeit aufgearbeitet werden. Wer in diesem Wettrennen strategisch wirksam sein will, muss reaktionsschnell und flexibel arbeiten können.
Der Loop Approach ist ein von TheDive entwickeltes Transformationsframework, das Teams und Organisationen auf der Reise in Richtung Selbstorganisation unterstützt. Anstelle eines „one size fits all”-Ansatzes orientiert sich der Loop Approach an den Bedürfnissen der einzelnen Teams und bleibt trotz Prozessklarheit ergebnisoffen und agil. Somit ist der Ansatz besonders für Transformationsvorhaben in Krisenzeiten, wie in diesem Fall der Coronapandemie, interessant, da es hilft Teams und Organisationen innerhalb sich schnell ändernden Umweltbedingungen anpassungsfähig und responsiv zu machen.
Das Ziel der Loop Transformationsberatung ist, gemeinsam mit den Teams einer Organisation ein individuelles selbstorganisiertes Betriebssystem zu finden. Im Verlauf dreier Module vermitteln wir im sogenannten „klassischen“ Loop die Tools und Methoden, die eine Organisation braucht, um nachhaltigen Wandel möglich zu machen.
Bereits 2020 wendete sich Data4Life mit dem Auftrag an TheDive, ihr multinationales Team für die bevorstehende Zeitenwende zu wappnen. Ziel der Organisation war es, Personalstrukturen mit klaren Verantwortlichkeiten zu etablieren, um die fordernde Dynamik des Branchenumfelds adäquat in Entscheidungen übersetzen zu können. Inmitten der Coronapandemie ein Seiltanz, besonders für Non-Profit-Organisationen.
Wir entschieden uns für ein zweigleisiges Vorgehen: Parallel zum „klassischen“ Loop für Teams absolvierten zwei Mitarbeitende auch die Ausbildung zum Loop Fellow in der Loop Academy. Dieses Training hilft Individuen dabei, die Methoden und Prozesse des Loop Approachs zu erlernen, um Teams und Organisationen in Transformationsprozessen zu begleiten. So konnte sich Data4Life auch nach Abschluss der Loop-Reise entlang der eigenen Bedürfnisse weiterentwickeln.
Von September 2020 bis Januar 2021 durchlief ein crossfunktionales Data4Life-Team die drei Module und sieben Tugenden des Loop Approachs. Normalerweise sind es bereits bestehende Teams, die so eine Loop-Reise durchlaufen. Dieses crossfunktionale Team wurde jedoch speziell für diesen Zweck gegründet und bestand aus verschiedenen relevanten Stakeholdern innerhalb der Unternehmenslandschaft. Sie sollten das Erlernte im Anschluss in die Weiten der Organisation tragen.
Dabei ging es um drei zentrale Fragestellungen:
Eine besondere Herausforderung dabei war, dass Data4Life vor allem mit sich oft ändernden, zeitlich begrenzten Projektteams arbeitete, die durch ihre praktische Ausrichtung an vielen Stellen nach anderen Dynamiken funktionierten. Denn in der Regel handelte es sich um Softwareteams, die mit bereits etablierten Ansätzen, wie Scrum, arbeiteten. Der Start der Loop-Reise fiel dementsprechend holprig aus, das Feedback gemischt. Für Data4Life stellte sich damals die Frage: Fruchtet Loop in unseren projektbasierten Teams?
„Die Methoden des Loop-Ansatzes sind inzwischen fest in unsere Organisationsstruktur integriert und ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unseres Arbeitsalltags. Das besondere dabei ist, dass sie die gewohnten agilen Strukturen nicht ersetzen, sondern an vielen Stellen auf ein neues Level heben.“
Kurz nach Ende des ersten Moduls der Loop-Reise begann das Chief of Staff Team unter Leitung von Michael Haizmann zusammen mit einem Kollegen aus dem Produktteam die Ausbildung zum Loop-Fellow in der Loop-Academy. Gemeinsam entwickelten sie ein tieferes Verständnis über die Methoden des Loop Approachs und ihre Wechselwirkungen. Hier begannen sich die Synergieeffekte der doppelten Herangehensweise zu entfalten. So konnten die angehenden Loop-Fellows ausmachen, welche Loop-Inhalte für Data4Life von besonderer Relevanz waren und unterstützten im Team-Prozess bei der Vermittlung, während die TheDive-Facilitator*innen die Loop-Reise immer wieder an den Bedürfnissen der Teams ausrichteten.
In dem Zuge stellte sich vor allem das spannungsbasierte Arbeiten als Zugewinn für die Mitarbeitenden heraus: Zu wissen, dass alle Ideen und Anmerkungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort behandelt werden, schafft gerade im schnelllebigen Arbeitsalltag Ruhe und Gewissheit.
Auch das Wissen um die Spiral Dynamics half den Teams von Data4Life dabei, eine Aufmerksamkeit für die verschiedenen Ausprägungen des Zusammenarbeitens zu entwickeln. Den täglichen Check-ins zum Meeting-Einstieg wurde – gerade in der Corona-Zeit – ein „unfassbarer Impact“ zugeschrieben.
Die Fellow-Ausbildungen endeten beinahe gleichzeitig mit der Team-Reise des Loop Approachs. Mit zwei frisch gebackenen Loop Fellows konnte Data4Life auch nach Abschluss des Loop Durchgangs das Framework weiter transformativ für sich nutzen. So wurden beispielsweise Strukturen für Meetings ausgehend von den eigenen Bedürfnissen angepasst und weiterentwickelt. Dadurch konnte Data4Life auch während turbulenter Umweltveränderungen ihr eigenes Betriebssystem schnell und responsiv anpassen.
Zweieinhalb Jahre nach Ende des Loop-Durchgangs arbeiten bei Data4Life immer mehr Teams mit dem Loop Ansatz. Das schlägt sich laut Michael Haizmann vor allem in der Teamzufriedenheit nieder. Er beobachtet einen Zuwachs an Vertrauen und Teamzusammenhalt, an psychologischer Sicherheit, und – ein wichtiger Faktor für eine Impact-getriebene Organisation – mehr Spaß an der Arbeit. Auch in den firmeninternen Umfragen zur Employee Experience liegen die Teams, die mit Loop arbeiten, im Durchschnitt erkennbar vorn. Für Haizmann ist das vor allem Ausdruck einer neuen Perspektive aufs Arbeiten:. „Wenn wir bewusst über Strukturen sprechen, dann können wir Probleme anders lösen.“
Welche Strukturen braucht es also, um auch in Krisenzeiten schnell und flexibel zu bleiben? Mit Blick auf die Entwicklungen bei Data4Life könnte man sagen: Wichtig ist vor allem eine Klarheit darüber, mit welchen Strukturen wir uns umgeben und wie diese unsere Arbeits- und Teamprozesse beeinflussen. Wer sich des organisationalen Betriebssystems erst einmal gewahr wird, kann anfangen, klare Prozesse und Strukturen entlang der eigenen Bedürfnisse zu entwickeln. Und wie die am Ende im Detail aussehen, ist so einzigartig wie die Organisation selbst.
Teams geloopt
standardisierte Loop-Workshop Templates
Projekte mit renommierten Partner*innen, in denen Loop Inhalte verwendet wurden
„Bei Data4Life sind wir auf einem hohen Niveau gestartet. Die Kolleg*innen waren es gewohnt, in Stand-ups und Sprints zu arbeiten und sich an sich schnell verändernde Rahmenbedingungen anzupassen. Die Loop-Reise hat aus meiner Sicht das methodische Repertoire sinnvoll ergänzt und hat vor allem dazu beigetragen, dass über die Teamgrenzen hinweg eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsamer Bezugsrahmen entstanden ist - nicht nur methodisch, sondern auch kulturell.“
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