Das Eisenbahnsystem in Deutschland soll digitalisiert und zukunftsfähig gemacht werden. Technologische Innovationen auf Basis neuer digitaler Technologien sind dafür einer der größten Hebel. Diese neuen digitalen Technologien ins System Bahn zu bringen, ist die Aufgabe der Abteilung Digitalisierung Bahnsystem innerhalb des Programms „Digitale Schiene Deutschland".

Auch wenn die Teams der Abteilung beim Start des Vorhabens mit einem klaren Ziel und einem durchdachten Vorgehen für die Entwicklung des digitalen Bahnsystems angetreten sind, gibt es für das Bahnsystem der Zukunft keine Blaupause: Es muss gänzlich neu gedacht werden. Um die nötige Innovationskraft dafür aufzubringen, müssen viele Expert*innen an einen Tisch gebracht werden, die selbstorganisiert ihre Ideen in Austausch bringen und durch flache Hierarchien, schnelle Entscheidungswege und schnelles Prototyping Ergebnisse gestalten.

Die Leitung der Abteilung Digitalisierung Bahnsystem war sich bereits beim Aufbau des Bereichs bewusst darüber, dass die komplexen Herausforderungen nicht mit einer klassischen, statisch aufgebauten Organisation zu lösen sind. Wir durften dem Team deshalb bereits seit Projektstart im Jahr 2017 dabei helfen, die Organisation in Selbstorganisation nach dem Loop Approach aufzubauen.

Damals war das Team noch ganz klein, sollte jedoch schnell wachsen. Im ersten Schritt war es also besonders wichtig, dass sich die Organisation mit gesunden und nachhaltigen Strukturen aufbaut, um diese später zu skalieren.

So begleiteten wir die ersten drei Teams und die Steuerungsgruppe zunächst auf ihrer Loop Reise entlang der drei Module Klarheit, Ergebnisse und Evolution, die allen Teammitgliedern die sieben Tugenden der Selbstorganisation erfahrbar machten. Begleitend dazu wurden mit einigen Mitarbeitenden Facilitation-Trainings und Schulungen für gewaltfreie Kommunikation durchgeführt, die dabei halfen, ein gesundes Feedback-System aufzubauen.

Im nächsten Schritt erarbeiteten wir gemeinsam einen Loop Onboarding-Prozess, der, mittlerweile überarbeitet und verfeinert, der wachsenden Zahl von Mitarbeitenden hilft, sich in die neuen und agilen Arbeitsweisen des Teams einzufinden.

Heute kümmert sich ein etablierter “Loop Circle” als Teil der Organisations- und Personalentwicklung darum, dass der mittlerweile 200 Mitarbeitende starke Organisationsbereich sein auf Selbstorganisationsprinzipien beruhendes Betriebssystem bedürfnisorientiert weiterentwickelt. Denn das ist die Kernkompetenz selbstorganisierter Teams und Unternehmen: sich ständig selbst weiterentwickeln zu können, Regeln zu ändern, Rollen zu ergänzen und Verantwortlichkeiten transparent zu machen.

So wie alle Teams, die sich entlang der Loop Prinzipien selbst organisieren, hat auch das Team der Digitalisierung Bahnsystem ihre ganz eigene Form der Zusammenarbeit gefunden. Für sie ist besonders wichtig, dass Selbstorganisation nicht bedeutet, dass es keine Hierarchien und Verantwortlichkeiten mehr gibt. Im Gegenteil: Die einzelnen Verantwortlichkeiten werden durch Governance-Prozesse und Rollendefinitionen ganz explizit und für jede*n sichtbar gemacht. Der Unterschied ist aber, dass fachliche Hierarchie da entsteht, wo eine Person für die gerade laufende Projektphase die besten Kompetenzen hat. Hierarchie in der Selbstorganisation ist also kompetenzbasiert, was dem Team sehr wirksam dabei hilft, die Arbeit stets auf die übergreifende Mission auszurichten: Ein zukunftsfähiges Bahnsystem zu entwerfen.

200

Mitarbeitende, die auf Basis des Loop Approachs selbstorganisiert arbeiten

45

vom Loop Circle durchgeführte Loop Onboarding Termine halfen neuen Mitarbeitenden, sich in die bestehenden selbstorganisierten Strukturen einzufinden

17

durchgeführte Clear-the-Air-Trainings

5

durchgeführte Circle Lead-Trainings